Heilung ist das Wiederfinden des kreativen Schatzes

„Das Schaffen – das ist die große Erlösung vom Leiden, des Lebens Leichtwerden.“
Friedrich Nietzsche

Je tiefer wir in der Kunst kommen, desto mehr ahnen wir die Funktionsweise der Schöpfung. Unser Arbeiten ist dann nicht mehr nur individuell, es wird universell: Kreiselnd, oszillierend und doch treffsicher, absichtslos und doch präzise, voller Konzentration und doch ohne Anstrengung. Auftretende Schwierigkeiten werden „durch Leichtigkeit“ gelöst. Man nähert sich dem Prinzip des östlichen „Wu-Wei“ (Tun durch Nicht-Tun).

Dies sind universelle Lebensvorgänge, die durch einen hindurch gehen und das Werk gestalten, sobald man sich von persönlichen Eitelkeiten entfernt hat. Wir sprechen hier von den von selbst wirkenden „ES-Kräften“, welche die Muster, die Formen, die Farben und Klänge schaffen, aus denen alles Schöne hervorgeht. Kunst wird zur Ikonenschrift einer nicht verbalisierbaren, aber erfahrbaren Welt. Malerei wird wieder einmal – auf ganz anderer Ebene – zur Ikonenmalerei. Menschen, die an diesem Vorgang teilhaben, sind tatsächlich verwandelt. Sie sitzen stundenlang in der Sonne oder im Regen und malen, als ginge es um alles. Wir haben oft darüber gestaunt. Sie verhalten sich ausgelassen und absurd wie „Besessene“, die etwas ganz Besonderes und offenbar sehr Heiteres entdeckt haben. Dieses „Etwas“ soll nicht zu früh benannt werden, aber es existiert.

Es ist ein DO, ein Weg zum kreativen Schatz, eine Übereinstimmung mit dem Leben. In der Kunst das kindliche Jubilieren wiederfinden, das wir von der Liebe kennen. Dieser Entdeckung Raum zu geben ist der Sinn des neu entstehenden Kunstzentrums in Tamera.

Auszug aus dem Buch: „Der heilige Gral des Mannes ist die Frau“ (Hrsg. Madjana Geusen)

www.tamera.org