Escola da Esperança –

Internationale Schule der Hoffnung in Tamera

Wir arbeiten zur Zeit an der Genehmigung für die „Escola da Esperança” [Portugiesisch für „Schule der Hoffnung”], die erste internationale Schule im Alentejo. Sie soll ein offener, holistischer Lernort sein für Kinder aus der Region, für die Kinder der Gemeinschaft von Tamera und für Kinder und Jugendliche aus allen Ländern der Erde. Hier können sie relevantes soziales und ökologisches Zukunftswissen erlernen und dem folgen, was sie am meisten interessiert.

„Lernen ist ein natürlicher Prozess, der sich „von selbst“ vollzieht, denn im Leben selbst liegt der Drang nach kontinuierlicher Entwicklung und Verbesserung. Lernen ist kein linearer Vorgang, sondern oszilliert entlang einer Spannungslinie, es ist ein unwiderstehlicher Zug nach vorn, den wir Interesse, Neugier und intrinsische Motivation nennen können. Ein effizientes Lernsystem ist von diesen natürlichen Lebensbewegungen getragen.”

AUS UNSEREM SCHULKONZEPT

Vision

Kinder und Jugendliche sind die Zukunft unseres Planeten. Jedes Kind trägt in sich die Saat für eine humane Erde. Das Hauptziel der Escola da Esperança – der Schule der Hoffnung – ist es, diese Friedenskraft zu nähren. Wir bieten den Kindern und Jugendlichen eine soziale Ausbildungsplattform, wo sie ihrer Neugier frei folgen, Vertrauen entwickeln und ihr individuelles Potential entfalten können. So bereiten wir sie darauf vor, sich zukünftig als aktive Mitschöpfer auf dieser Erde zu verstehen und zu betätigen.

Die Escola da Esperança bietet ein modellhaftes Lernangebot, das sich orientiert an international erforschten, reformpädagogischen Methoden. Unser Ziel ist, die nächste Generation auf die Herausforderungen vorzubereiten, vor denen sie stehen wird, und sie mit einem fundierten Wissen über Friedensarbeit, Gemeinschaft, Kooperation mit der Natur und nachhaltiger Lebensweise auszurüsten. In einer internationalen Umgebung lernen die SchülerInnen unterschiedliche Kulturen kennen, eine Voraussetzung für die Entwicklung eines globalen Bewusstseins und Solidarität. Vielsprachigkeit und ein guter Umgang mit modernen Medien sind wichtige Werkzeuge, um sich in einer globalisierten und digitalen Welt zurechtfinden zu können.

Aus unserer jahrzehntelangen Erfahrung im Umgang mit Kindern, inspiriert von den innovativen Schul-Modellen von „Summerhill“ (Vereinigtes Königreich) oder der „Escola da Ponte“ (Portugal), und durch die pädagogischen Konzepte von José Pacheco  und Maria Montessori, stehen wir für folgende Punkte:

  • Lernen nach dem Entwicklungsprinzip der “Sensiblen Phasen“ (Maria Montessori), in Übereinstimmung mit dem jeweiligen Entwicklungsstand des Kindes und seiner inneren Qualitäten.
  • Wir arbeiten mit Lernmaterialien in einer “vorbereiteten Umgebung”, mit fachübergreifendem Projektunterricht und mit interkulturellen Lernerfahrungen auf politischen Reisen.
  • Wir verwenden einen ganzheitlichen Lernansatz, um diejenigen Qualitäten zu schützen und zu stärken, die Kindern und Jugendlichen innewohnen, wie z. B. ihre Kreativität, ihre Neugier, ihr Mitgefühl und ihre Humanität.

Schlüsselgedanken, die uns für den Aufbau der Escola da Esperança wichtig sind:

  1. Kinder sind kosmische Wesen.
  2. Das Denken der Zukunft muss Kriege unmöglich machen.
  3. Die Lerninhalte sollen globales Bewusstsein schaffen und Wissen für eine lebenswerte Zukunft vermitteln.
  4. Lernen ist ein natürlicher Vorgang, der „von selbst“ geschieht nach dem Motto: Sog statt Druck.
  5. Wir unterstützen den individuellen, inneren Entwicklungsplan des Lernenden.
  6. Wir vermitteln ein Wissen darüber, dass die Welt ein ganzheitliches System ist.
  7. Kreativität ist die Basis der Evolution und Quelle für das kindliche Spiel und für effizientes freies Lernen.
  8. Freiheit und Orientierung bedingen einander.
  9. Aufbau von Vertrauen und Solidarität in der Gemeinschaft – vom “Ich” zum “Wir.”
  10. Zukunft gestalten erfordert lebenslanges Lernen.

Dies ist eine Zusammenfassung der 10 Leitgedanken der Escola da Esperança.

Meilensteine unserer Entwicklung

Als wir im Jahr 2002 den „Platz der Kinder“ ins Leben riefen, hatten wir schon die Idee von einer eigenen Schule. 2007 nahmen unsere Kinder an der vierwöchigen „Grace Pilgerschaft” durch Israel-Palästina teil. Danach begannen sie, ihre Erlebnisse in Form eines politischen Theaters zu verarbeiten. Mit Hilfe von Erwachsenen entstand ein bewegendes Theaterstück, das die Kinder bald in verschiedenen Sprachen und Ländern aufführen konnten. Das motivierte uns sehr, den Gedanken der Schule weiter zu entwickeln.

Im Jahr 2012 erarbeiteten wir schließlich das Schulkonzept, 2013 waren wir soweit und reichten den Antrag auf eine internationale Privatschule bei den portugiesischen Behörden ein. Träger ist unsere non-profit NGO „Associação G.R.A.C.E.” Das Konzept fand Zustimmung, allerdings wurde unser Antrag abgelehnt, weil wir nicht die nötige Infrastruktur aufweisen konnten. Das liegt an den Restriktionen rund um die erforderlichen Baugenehmigungen, denen Tamera bis heute unterliegt. Im gleichen Jahr schickten wir unsere Kinder in die öffentliche Schule unseres Nachbarortes Colos. 2014 begannen einige Eltern mit Unterstützung eines Lehrer-Teams mit einem gemeinsamen „Homeschooling“-Unterricht am Platz der Kinder in Tamera. Heute nehmen alle Kinder unserer Gemeinschaft und einige portugiesische Kinder aus der Region daran teil. Kinder zwischen 6 und 16 Jahren lernen hier das notwendige Wissen in altersgemischten Gruppen in der Primaria und der Sekundaria. Mit 16 Jahren können sie in der öffentlichen Schule in Colos ihren portugiesischen Mittelschulabschluss ablegen.

Wir sind mit Netzwerken in Portugal verbunden, die an einer Erneuerung des Schul- und Ausbildungswesen arbeiten (z.B. „Rede Educação Viva” und „Movimento Educação Livre”) und streben den Aufbau einer Modell-Schule in Portugal  für die Primar- und Sekundarstufe an. Wir hoffen, in Zukunft auch die Ebene der Gymnasialstufe aufbauen zu können. Damit wollen wir das schulische Fundament legen für eine „Jugendschule für globales Lernen“ .

Unsere Lernmethoden beinhalten auch Reisen, internationalen Austausch und Theater-Arbeit. Wir stehen in kontinuierlichem Austausch mit anderen Pionierschulen in der Welt. 2016 hatten wir einen ersten Schüler-Austausch mit der progressiven brasilianischen Schule Projeto Âncora in São Paulo, und 2017 den Rückbesuch in Tamera. In der Vorbereitung erhielten sie umfassenden politischen Unterricht und organisierten die Finanzierung durch ein Crowdfunding selbstständig, in Begleitung von Erwachsenen. Die Kinder lernten, wie Gleichaltrige in anderen Kulturen und Sozialumgebungen leben, erfuhren andere Schulmodelle, vertieften Sprachkenntnisse in Portugiesisch und Englisch, und schlossen tiefe Freundschaften untereinander. (Weitere Informationen in unserem Bericht.) Wir kooperieren weiter mit diesem und anderen Projekten.

Weiterführende Informationen: http://escola-da-esperanca.org/de/

Helfen Sie uns, die erste internationale Schule im Alentejo aufzubauen!
Ihre Spende hilft der nächsten Generation, Mitgestalter einer friedlichen Welt zu werden.

www.tamera.org