Eros und Natur

Überall werden wieder Liebhaber und Gärtner für Terra Nova, eine neue Erde, entstehen, wenn wir dem Eros und der Liebe wieder eine Chance geben. Frühere Kulturen hatten eine intime Verbindung zu Natur und Göttin. Sie betrachteten die Erde als lebendiges Wesen, mit dem sie kommunizieren konnten. Eros ist ein Mysterium im Herzen der Schöpfung, eine heilige Kraft, die durch unseren Körper fließt und uns auf magische Art in die Einheit allen Lebens wiedereingliedern will.

„Wenn du die große Liebe zur universellen Mutter wiederfindest, die Geborgenheit an ihrem universellen Leib, der dir die Ankunft immer gewährt, dann hast du die Heimat gefunden für jede Liebe. Dann hast du deinen Anker wiedergefunden, der alle irdischen Liebesbeziehungen auf ihrer irdischen Ebene zu tragen vermag.”

SABINE LICHTENFELS, Mitgründerin von Tamera

Konzept

Unsere Flüsse wurden begradigt, kanalisiert und hinter Dämmen aufgestaut. Diese Misshandlung des Wassers verursacht schlimme Überschwemmungen und Zerstörungen. Genauso wie Wasser seinen natürlichen Lauf wiederfinden muss, genauso muss der Eros wieder seiner Natur gemäß frei fließen dürfen. Wo er das nicht kann, trocknet er aus oder wird in den Untergrund der Gesellschaft abgedrängt, um dann als Gewalt, Missbrauch, Krankheit oder Depression wieder auszubrechen.

Es gibt einen Aspekt der Sexualität, der in früheren Kulturen von einer intimen Verbindung zur Natur und der Göttin geprägt war. Rituale waren Feste, um die Sinnlichkeit als Dank an Mutter Erde zurückzugeben. Die Erde ist so leiblich wie wir – wir heilen, wenn wir unsere sinnliche und sexuelle Natur in diesem universellen Sinne wieder voll bejahen können. Dies verlangt die richtige Art von Wachsamkeit, Wahrnehmung und sinnlicher Gegenwärtigkeit füreinander und für die Erde.

Die Heilung der Liebe ist nicht auf die erotische Liebe beschränkt – sie bezieht auch eine neue Beziehung zur Natur und all ihren Wesen mit ein. Wir müssen unsere menschliche Welt wieder mit der großen Welt des Lebens verbinden, damit unsere Verlustangst heilen kann. Das bedeutet letztlich, sich mit dem göttlichen Kern aller Dinge und Wesen wiederzuverbinden. Wenn wir die Qualitäten eines anderen Wesens erkennen, das voll und ganz einer heiligen Welt angehört, kann es keine Feindschaft mehr geben.

Sich in der Erde zu „verwurzeln”, bringt unsere Körper in eine tiefe Einheit mit der Erde. Die persönliche und die universelle Lebenskraft vereinigen sich. Das lernen und erforschen wir in unserer Liebesschule und v.a. in Terra Deva und Marisis. Wir beginnen zu verstehen, dass das Heilige, was wir immer im Himmel gesucht haben, hier auf der Erde ist – in der Verbindung mit der Natur, in Begegnungen mit anderen Wesen und in der erotischen Liebe.

Erkenntnisse

  • Der Eros ist die Lebenskraft der sinnlichen Erde. Eros ist mehr als eine persönliche Beziehung zweier Menschen. Wenn wir uns dem Eros öffnen, erleben wir unsere Verbundenheit mit dem Lebendigen und seinen heiligen Aspekten, denn Eros ist eine universelle, kosmische Energie, die uns mit allem sinnlichen und körperlichen Leben verbindet. In diesem Sinn ist Eros eine Heilkraft, wenn sie ungehindert und vertrauensvoll fließen darf.
  • Kunst und Wahrnehmung der Natur sind Wege, die wir bewusst beschreiten, um uns für die magische Realität des Eros zu öffnen. In der Kunst liegt ein Schlüssel für die Verbindung mit dem Eros, denn die beiden Bereiche sind wesenhaft miteinander verwandt. In der Kunst erfahren wir etwas über die Bewegungsvorgänge und innewohnenden Prinzipien des Eros, die sehr anders ablaufen als wir es von funktionalen mechanischen Systemen her kennen.
  • Die Sexualität ist in der universellen Ordnung des Lebens verankert. Sie ist heilig, genauso wie das Leben selbst heilig ist. In einer zukünftigen erotischen Kultur werden Kriege undenkbar sein. Liebe ist die Keimkraft einer neuen Friedenskultur, die nicht mehr auf Mangel beruht, sondern die Fülle des Lebens bejaht und einlässt.
  • Die Verbindung mit der Wildnis um uns herum trägt dazu bei, dass wir uns mit unserer eigenen Wildnatur aussöhnen und eine natürliche, spontane und authentische erotische Wahrnehmung entwickeln.

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