Wie wir mit Fragen von Race, Gender und sexuellen Identitäten umgehen
Tamera ist ein entstehendes Heilungsbiotop und Friedensforschungszentrum, das auf mehr als 40 Jahren Forschung aufbaut. Wir lernen und entwickeln uns ständig weiter, und wollen ein Ort werden, an dem sich Menschen aus der ganzen Welt, aus unterschiedlichen Lebenszusammenhängen und mit einer Vielfalt von Lebenserfahrungen sicher und willkommen fühlen. Wir möchten Ihnen einige Informationen über unsere Gemeinschaft geben, damit Sie ein Gefühl dafür bekommen, was Sie erwartet, wenn Sie uns besuchen.
Tameras Analyse von Gewalt und Ungerechtigkeit hat sich hauptsächlich auf die Systeme des Patriarchats und des Kapitalismus konzentriert – mit besonderem Augenmerk auf dem kollektiven Trauma, das beiden zugrunde liegt. Aus diesem Verständnis heraus forschen wir an einem Kulturmodell für Gemeinschaft und Heilung in Liebe und Sexualität.
In den letzten Jahren haben sich in unserer Gemeinschaft verschiedene Lernräume gebildet, um diese Forschung zu vertiefen, in denen die Systeme der weißen Vorherrschaft und der Cis-Heteronormativität und die Art und Weise, wie sie unsere Arbeit beeinflusst haben, unter die Lupe genommen wurden. Die Auseinandersetzungen waren nicht immer leicht. Als Gemeinschaft haben wir noch kein gemeinsames Verständnis dieser Themen entwickelt oder eine Einigung darüber erzielt, inwieweit wir diese Aspekte in unsere gemeinsame Friedensforschung und -praxis integrieren wollen. Wir sind auf einem Weg der Verständigung und arbeiten an Integration.
Die Mitglieder unserer Gemeinschaft kommen überwiegend aus Europa (obwohl wir in Portugal leben, sind die meisten von uns Deutsche und nur wenige kommen aus Portugal), sind vor allem weiß, heterosexuell und cis-geschlechtlich, zumeist körperlich gesund und neurotypisch. Diejenigen von uns, die keine Europäer sind, kommen aus Palästina, Israel, Chile und Nordamerika. Einige von uns sind queer und/oder nicht-binär.
Obwohl wir enge langjährige Partnerschaften mit Menschen und Gemeinschaften im geopolitischen Süden pflegen, haben wir hier noch nicht die Bedingungen einer Kultur der Vielfalt geschaffen. Wir fangen an, uns mit der Frage zu befassen, wie die Zusammensetzung unserer Gemeinschaft die Kultur beeinflusst hat, die wir hier entwickelt haben; wie es unsere Perspektiven konditioniert bzw. einschränkt und wie sich unsere Einrichtungen, Handlungen und Denk- und Sprechweisen auf Menschen verschiedener Hintergründe und Lebenserfahrungen auswirken.
Wir haben trotz unserer Absicht, unser Bewusstsein zu verändern, blinde Flecken. Sie können deshalb auch hier auf unbewusste Strukturen stoßen, die sich auf Menschen aus marginalisierten Hintergründen auswirken können. Wir möchten diese Situation verbessern und wären dankbar, wenn Sie uns informieren könnten, falls Sie in Tamera auf Weltbilder, Einstellungen oder Verhaltensweisen stoßen sollten, die Sie als diskriminierend oder voreingenommen erleben.
Wir arbeiten daran, ein Feld des Vertrauens zu schaffen und finden, dass der persönliche Kontakt dies unterstützt. Wir laden Sie ein und ermutigen Sie, Ihre Wahrnehmungen direkt mit den Menschen der “Racial Justice”-Studiengruppe anzusprechen.
- Um ein persönliches Treffen zu vereinbaren, können Sie uns über equity (at) tamera.org kontaktieren.
- Darüber hinaus können Sie auch ein schriftliches Feedback (mit Namen oder anonym) in den Briefkasten in der Rezeption einwerfen,
- Oder dieses anonyme Online-Formular ausfüllen.
Für Rückmeldungen zu anderen Themen wenden Sie sich bitte an die Menschen, die Ihr Seminar leiten, oder an unsere Rezeption.
Vielen Dank für Ihre Mitarbeit. Mögen wir einen gemeinsamen Weg zur Heilung finden!