OTEPIC, Kenia

Seit 2011 arbeiten wir mit OTEPIC, einem Permakultur- und Gemeindezentrum in Kitale, Kenia, zusammen. Als Reaktion auf das extreme Elend und den Hunger in der Region arbeitet der Gründer und Leiter Philip Odhiambo Munyasia für eine wahre Lebensmittelrevolution („real food revolution“). Sein Team arbeitet an einer dezentralen Nahrungsmittelautonomie und unterrichtet Frauen, Jugendliche und Kinder in Permakulturprinzipien. Geleitet von einer starken Vision, scheint nichts für das Projekt unmöglich zu sein, und was sie bisher erreicht haben, ist bemerkenswert.

Der Gründer von OTEPIC, Philip Odhiambo Munyasia

Philip Odhiambo Munyasia, Gründer von OTEPIC, wuchs als jüngster von acht Brüdern in großer Armut auf und wusste nie, wann er als nächstes etwas zu essen haben würde. Schon in jungen Jahren hatte er eine kraftvolle Vision. Angesichts der Armut in den Townships und Slums seiner Heimatstadt Kitale beschloss er, das Leben dieser Menschen zu verändern. Er sah, dass sich die Umgebung in eine üppige Region mit viel Wasser und Nahrung verwandeln konnte, in der niemand mehr hungern würde. Mit dieser Vision beschritt Philip einen ungewöhnlichen Weg im Leben und erlebte zahlreiche “Wunder”: Er konnte die High School besuchen, später in einem Permakulturzentrum in Kalifornien studieren und schließlich nach Tamera kommen. Seine Freunde und seine Familie hielten ihn für verrückt, weil er immer wieder nach Kenia zurückkehrte, statt in Amerika oder Europa ein neues Leben zu beginnen. Dazu sagt er:

„Ich glaube, dass alle Zufälle, die mir geholfen haben, auf diese Reise zu gehen, Führung waren. Dafür gab es einen Grund. Ich hatte die Chance zu lernen, und ich musste zurückgehen, um mein Wissen weiterzugeben. Dieses Wissen wird an dem Ort, von dem ich komme, dringend benötigt. Es kann einen großen Unterschied machen. Es kann jungen Menschen helfen, ihre Kraft einzusetzen, um ihre Situation zu ändern, und auf wirksame Weise zum Wohl der Menschen bei zu tragen.“

Aufbau des „Organic Technology Extension and Promotion of Initiative Center (OTEPIC)“

Inspiriert von den Permakulturprinzipien, die er in den Vereinigten Staaten gelernt hatte, gründete Philip 2008 mit einem kleinen Kernteam OTEPIC (Organic Technology Extension and Promotion Center). Sie arbeiteten mit lokalen Gemeinden in und um Kitale zusammen und unterrichteten mehrere 1000 Kleinbauern darin, in Mischkultur anzubauen, nachhaltig zu produzieren, Böden zu regenerieren und sich selbst mit Lebensmitteln zu versorgen. OTEPIC betreibt zwei Demonstrationsgärten in den ärmsten Stadtvierteln von Kitale – den Lerngarten in Mitume und den Amani-Garten in Bidii -, um der örtlichen Bevölkerung die Ansätze der Selbstversorgung vorzustellen. Nach dem Unterricht besucht das Team ihre Schüler und gibt Anleitungen zur Anwendung der in den Workshops erlernten Techniken. Die Arbeit von OTEPIC hat das Leben von Tausenden von Menschen und der gesamten Region verbessert. Seit 2008 haben sie mehr als 2000 lokale Landwirte, Frauen und Jugendliche ausgebildet, und zwar nicht nur in der Landwirtschaft, sondern auch bei Technologien für erneuerbare Energien, Friedenserziehung und beim Aufbau von Gemeinschaften.
Dies sind die Prinzipien, die sie fördern:

“Come together in communities
Grow abundance in mixed cultures – without any chemicals
Recycle your organic waste and make compost
Learn to treat water as a living being
Be friendly to animals
Make income from the surplus
Save your seeds
Cook with solar energy or biogas
Share with your neighbors
And join the global food revolution.”

Nancy Oppelle von der einheimischen Frauengruppe Maili Saba, die seit 2008 bei OTEPIC studiert, sagt: „Niemand hungert mehr, auch nicht am Ende der Trockenzeit. Unsere Kinder sind gesund, weil sie eine abwechslungsreiche Nahrung erhalten. Und das Geld, das wir sparen, weil wir keine chemischen Düngemittel verwenden, hilft, ihre Schulbücher zu kaufen.“

Unsere Arbeit mit OTEPIC

Wir arbeiten seit 2011 im Rahmen des Global Campus mit OTEPIC zusammen. Philip Odhiambo Munyasia und andere Mitglieder des OTEPIC-Leitungsteams haben an den Seminaren teilgenommen. Mehrere Mitglieder von Tamera und anderen Global Campus-Stationen sind längere Zeit bei OTEPIC geblieben. Diese Zusammenarbeit inspirierte Philip dazu, ein größeres Gebiet zu erwerben und in Sabwani mit dem Bau eines Konferenzzentrums zu beginnen, den Upendo Garden, in dem er in Zukunft ein Ökodorf und eine Internationale Permakulturschule für Ostafrika errichten möchte. Mit der Unterstützung des Global Campus und anderer Partner konnten in OTEPIC verschiedene regenerative Technologien wie Solarreflektoren, Biogas-Fermenter, Wasserretentionsteiche, Swales, Terrassen und vieles mehr aufgebaut werden.

Solidarität mit Friedensarbeitern aus aller Welt!
Ihr Beitrag ermöglicht es Menschen aus benachteiligten Verhältnissen, in Tamera zu studieren.

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www.tamera.org