Das Projekt der Heilungsbiotope – die erste Gemeinschaft
Wir Menschen leben heute in einem Drama ohne Ende. Kriege, Wetterkatastrophen verunglückte Liebesgeschichten und endlose Gewaltspiralen haben auf der Erde ein Leid erzeugt, das uns die Sprache raubt. Was sollen wir tun – trauern, schreien, beten, Mahnwachen, Pilgerschaften und öffentliche Aufrufe – oder noch einmal neu nachdenken? Gibt es vielleicht doch noch einen Ausweg? .
von Dieter Duhm, 3. September 2025 – als pdf herunterladen
Die erste Gemeinschaft
Wir Menschen leben heute in einem Drama ohne Ende. Kriege, Wetterkatastrophen verunglückte Liebesgeschichten und endlose Gewaltspiralen haben auf der Erde ein Leid erzeugt, das uns die Sprache raubt. Was sollen wir tun – trauern, schreien, beten, Mahnwachen, Pilgerschaften und öffentliche Aufrufe – oder noch einmal neu nachdenken? Gibt es vielleicht doch noch einen Ausweg? .
Um hier die Antwort zu finden, brauchen wir neue Parameter und neue Kategorien des Denkens. Wir brauchen keine großen politischen, ökonomischen oder religiösen Systeme, sondern wir brauchen vor allem zwei innere und feinere Dinge: Erstens ein gemeinsames menschheitliches Ziel, das über unseren privaten Interessen steht; und zweitens einen inneren Zusammenhalt, der auf echtem Vertrauen basiert und für immer die alten Negativprojektionen auflöst. Wir brauchen eine höhere Kraft, die in der Lage ist, die historischen Katastrophen, die wir alle als menschheitliches Erbgedächtnis in unseren Seelenkellern tragen, innerlich vollkommen zu löschen. Die Lösung aller gegenwärtigen Probleme liegt in der Präsenz dieser Kraft. Es ist eine Kraft, die auf Angriff nicht mit Gegenangriff reagiert, weil sie über dem Angriff steht, denn es ist die Kraft einer angstfreien Existenz..
Diese Kraft kann nur in neuen Gemeinschaften entstehen, die in der Lage sind, das unterschwellige Innenleben der Menschen von den alten Tragödien zu befreien. Dadurch entsteht die innere Struktur einer neuartigen Gemeinschaft, von deren Gelingen alles Weitere abhängt. Globale Revolutionen und soziale Erneuerungen mögen noch so gut gemeint sein, solange sie nicht einen neuen menschlichen und geistigen Kern in sich tragen, werden sie an den unbewältigten inneren Konflikten zerbrechen.
Seit Jahrzehnten denke ich über diese Themen nach. Die Antwort kam in der Vision neuartiger Siedlungen, in denen die Elementarkräfte des Zusammenlebens von Mensch und Natur organisch vereinigt sind: die Beziehungen der Menschen untereinander, ihre erotischen Beziehungen, ihre Beziehungen zu allen Mitgeschöpfen, ihre künstlerischen und spirituellen Kräfte, ihre technischen Fähigkeiten und ihre Heilkünste. In dieser Ganzheit entwickeln sich die Kräfte, die ich im Begriff der „anderen Realität“ zusammengefaßt habe; es sind ungewöhnliche Kräfte der Liebe, der Heilung und der Kooperation mit allen Mitgeschöpfen. Es sind die Kräfte, die wir heute für den Aufbau neuer und überzeugender Lebensmodelle brauchen. Wir nennen diese Modelle „Heilungsbiotope“. Werden neue Parameter in das Ganze eingegeben, so verändert sich das Ganze, es entsteht ein neues Leben auf unserem Planeten!
Was ist ein Heilungsbiotop ?
Ein Heilungsbiotop ist eine Gemeinschaft von Mensch, Tier und Natur, in welcher die Heilungskräfte des Lebens aufgenommen und an alle Teilnehmer weitergegeben werden. Das Ziel ist der Aufbau einer sozialen, ökologischen und ethischen Lebensordnung, welche in der Lage ist, die Aufnahme und Weitergabe der heilenden Kräfte real zu bewirken. Dafür müssen vor allem die inneren Widerstände der Teilnehmer, die alten Probleme von Angst, Mißtrauen und Konkurrenz, strukturell überwunden werden, denn wo unsere Seelen von Grimm, Gram und Groll erfüllt sind, können die Heilkräfte nicht wirksam werden.
Die elementaren Heilkräfte und Selbstheilungskräfte des Lebens sind in allen Wesen vorhanden und werden bei richtiger Aktivierung sofort wirksam. Ich habe in früheren Texten die Funktionslogik der sogenannten „Wunderheilung“ ausführlich beschrieben. In der universellen Lebensordnung – wir nennen sie die „Heilige Matrix“ – sind alle Geschöpfe wie in einem unsichtbaren Nervengewebe miteinander verbunden. Sie alle, vom Engerling bis zum Menschen, sind Kollegen im Aufbau des Lebens auf immer neuen Stufen der Evolution.
Diese Kooperation ist von den religiösen und staatlichen Imperien der patriarchalen Epoche so sehr stranguliert worden, daß sie heute kaum noch erkennbar ist. An die Stelle einer universellen Liebe ist eine globale Gewalt getreten, denn Gewalt ist die Eruption blockierter Lebensenergien. In dem Maße, wie es gelingt, an realen Orten der Erde die ursprüngliche Einheit des Lebens wieder herzustellen, können die Heilströme in potenzierter Form wirksam werden, denn alle Wesen sind genetisch und energetisch mit dieser Einheit verbunden.
Wenn Vertrauen geschaffen ist zwischen Mensch und Mitgeschöpfen, dann wirken die Gesetze des Einen Seins und des Einen Bewußtseins, welche diese Einheit zusammenhalten. Ein Heilungsbiotop ist eine Gemeinschaft, welche gleichen Geistes diesen Gesetzen folgt und sie im realen Leben – von der Liebe bis zur Technik, von der Heilungsarbeit bis zum Gartenbau – umsetzt. Es entwickelt sich dabei ein neuer Gen-Code für eine neue Lebenskultur. In dieser Kultur manifestieren sich Heilung und Frieden überall dort, wo sich in wirklichem Vertrauen die Herzen öffnen. Je mehr die hier lebenden Menschen von diesem Geistraum erfaßt werden, desto mehr wächst in ihnen eine Begeisterung von neuer Art und ein JA zum Leben, das sie bisher vergeblich gesucht hatten. Wo der Geist ins Leben einströmt, da entsteht Begeisterung. Und Begeisterung ist schon bei Kindern eine zentrale Antriebskraft des Lebens.
Heilungsbiotope wirken zunächst vielleicht wie lokale Landkommunen, aber in Wahrheit sind sie ein Weltprojekt. Sie entwickeln einen Lebenskern, der einer globalen Sehnsucht aller Menschen in allen Ländern und Kulturen entspricht. Sie verwirklichen eine Vision des Lebens und der Menschwerdung, die in allen Kontinenten gilt. In ihnen manifestieren sich die humanitären und spirituellen Leitlinien einer zukünftigen Welt.
Sobald die ersten Heilungsbiotope auf der Erde funktionieren, werden sich viele ähnlich orientierte Gruppen infolge ihrer genetischen Resonanz dem Projekt anschließen und ähnliche Siedlungen aufbauen. Der Zentralcomputer der Erde erhält eine neue Information, die mit dem universellen Lebenssystem der „Heiligen Matrix“ (siehe später) übereinstimmt. Auf der Erde entsteht ein mächtiges morphogenetisches Feld, dem sich immer mehr suchende und entschlossene Menschen anschließen werden, bis die ganze Erde ein einziges Heilungsbiotop geworden ist. – Hinter dieser phantastischen Vision steht kein Wunschtraum, sondern eine auf Erfahrung und holistischem Denken basierende Realität. Die Arbeit beginnt, sobald sich die ersten Menschen bereit finden, diesen großen Gedanken über ihre privaten Anliegen zu stellen und in die Tat umzusetzen. Nebenbei sei gesagt, daß die Arbeit mit diesem großen Gedanken auch der persönlichen Entwicklung der Teilnehmer dient – mehr als alles andere, denn sie erfahren einen Glauben und eine Liebe, die sie vorher noch nicht kennen gelernt hatten.
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Unter dem Schirm des gemeinsamen Ziels verlieren sich die alten Kämpfe und Konflikte des isolierten Menschen. An die Stelle eines vereinsamten Ichs ist die Gnade einer gemeinsamen Existenz getreten. Die Menschen leben jetzt zusammen. Sie erfahren die Konfirmation der Gemeinsamkeit. Sie erfahren jetzt diese ursprüngliche Menschlichkeit, die im Prinzip allen Menschen innewohnt Sie erfahren es mit einer tiefen inneren Freude. Jetzt betreten sie für immer ein neues Terrain von Vertrauen und Zusammengehörigkeit. Das gilt für alle Altersstufen. Hier liegt die transformatorische Kraft einer echten Gemeinschaft, welche in der Hingabe an ein menschheitliches Ziel eine neue Stammesqualität gefunden hat. Hier liegt das Zentrum der Vision von einer heilen Welt, das Zentrum der menschlichen Heilung, das Zentrum vom Begriff der Heilungsbiotope. In der Verbindung von Ursprünglichkeit und Futurologie haben die Menschen ein neues Wissen und eine neue Gewißheit gefunden. Jetzt können sie den realen „Advent“ feiern, denn sie sind angekommen.
Bei allem Pathos dürfen wir nicht übersehen, vor welchen Aufgaben diese neuen Archen des Lebens stehen und welche hohen Möglichkeiten der Verwirklichung uns Menschen bereitstehen, wenn wir uns den Mächten der Schöpfung öffnen. „Das ist höchstes Menschenglück, Kanal zu sein für die Geistkräfte des Alls“, hat Prentice Mulford gesagt. Neben den problematischen Möglichkeiten von digitaler Technologie und künstlicher Intelligenz werden sich in den Werkstätten der Heilungsbiotope für alle Fragen von Technologie, Information, Kommunikation und Heilung noch weit höhere Möglichkeiten ergeben, weil hier Kräfte vereint sind, die bislang im Gegensatz zueinander standen, zum Beispiel Eros und Religion, Wissenschaft und Spiritualität, Geometrie und Musik, ruhiger Atem und höchste Leistungskraft.
Die erste Gruppe
Der Prozeß beginnt mit einer ersten Gruppe. Was ist das für eine Gruppe, und was sind das für Menschen, die hier zusammenkommen? Sie folgen einer fundamentalen Menschlichkeit mit den ethischen Werten von Wahrheit, Anteilnahme, Fürsorge und Solidarität.
Es sind wunderbare Menschen, die ihr Leben in den Dienst von Frieden und Heilung gestellt haben. Es sind Frauen und Männer, die sich einer absoluten Menschlichkeit und Wahrheit verschrieben haben. Die Frauen und Männer, welche die ersten Heilungsbiotope aufbauen, wissen, daß sie nur dann wirksam für einen globalen Frieden arbeiten können, wenn sie den Frieden in sich selbst gefunden haben. Sie sind vollkommen ausgetreten aus den alten Gewohnheiten von heimlicher Feindschaft, Heuchelei, Mißgunst und Verleumdung. Sie brauchen keinen äußeren Feind, um im Inneren zusammenzuhalten, denn sie haben den inneren Zusammenhalt eines unzerstörbaren Vertrauens und eines tiefen Wissens. Sie lügen nicht, denn sie haben nichts zu verbergen Sie haben gelernt, auch in Konfliktfällen nicht schlecht voneinander zu denken, sondern sich gegenseitig zu helfen Sie folgen einem gemeinsamen Ziel, welches stärker ist als die vergangenen Wunden und die unterschwelligen Aggressionen von früher. Sie haben gar keine Angst voreinander, denn sie haben sich innerlich gesehen und voll akzeptiert. Ihr Vertrauen zueinander kommt aus dieser gegenseitigen Bejahung und Ergänzung. Die alte Angst, nicht akzeptiert zu werden, ist vorbei, und so haben alle gelernt, auch sich selbst zu akzeptieren. Man kann sich vorstellen, was für eine seelische Freude in dieser Gruppe entstanden ist. Jetzt leben sie nicht mehr in der Fata Morgana ihrer gegenseitigen Projektionen und Ideologien, sondern in der Souveränität ihrer eigenen Wahrnehmungen und Gedanken. Die Wahrnehmung der heiligen Lebenskräfte verleiht auch ihren stärksten Aktionen einen Atem von Freude und Demut. – Denn sie haben ein großes Menschenziel gefunden.
Sie haben es geschafft, diese unterschwellige Dunkelmasse von Argwohn, Neid, Mißgunst, Haß und Konkurrenz, die bisher fast alle Gemeinschaften zu Fall gebracht hat, durch ihren gemeinsamen Willen für ein neues Leben zu entmachten und stellenweise in echte Freundschaften zu transformieren. Dies war ihr größter Sieg in der Hypnose der bisherigen Menschheit und im Ghetto ihres eigenen Lebens. Durch diesen Sieg geschah zwischen ihnen eine Öffnung des Vertrauens, die Tag für Tag zu neuen Erlebnissen führte. Und gleichzeitig war es ein historischer Sieg für die Richtung einer gänzlich neuen Humanität. Es war die wirkliche Konkordanz zwischen den Menschen, der Natur und den höheren Gesetzen des Lebens.
Dazu noch ein Satz der Cherokee-Indianerin Dhyani Ywahoo: „Eine kleine Anzahl von Menschen, die ganz mit den göttlichen Prinzipien in Einklang stehen, hat die Kraft, Leiden zu mindern und Kriege zu beenden.“
Sexualität und Liebe
Die gegenwärtige Menschheit leidet an einer globalen Tragödie der verunglückten Liebe; aus ihr gehen überall Gewalttaten und Kriege hervor. Es ist deshalb in den kommenden Heilungsbiotopen eine zentrale Aufgabe, das wunderbare Thema von Sex und Liebe aus den alten Vorurteilen zu befreien und in einen neuen geistigen und gesellschaftlichen Rahmen zu stellen
Sexualität: diese magische Kraft von Anziehung, Hingabe und Leidenschaft! Von dem Umgang mit dieser Kraft hängen Wohl und Wehe der ganzen Menschheit ab. Immer noch herrschen hier falsche Moral, falsche Besitzansprüche und grausame Eifersucht. Man stelle sich eine Menschenwelt vor, wo die sexuelle Hinwendung eines Menschen zu einem anderen in einem Dritten keinerlei Angst und Haß hervorruft! Wir haben klar erfahren, wie leicht dies in einer funktionierenden Gemeinschaft möglich ist. Wir haben aber auch erfahren, wie unmöglich es werden kann, wenn in einer Gemeinschaft der menschliche Zusammenhalt verlorengeht. In meinem Buch „Die Heilige Matrix“ habe ich geschrieben;
„Sexualität ist die Nutzung einer göttlichen Energie zur gegenseitigen Beglückung der Beteiligten. Das ist die natürliche Mitgift jeder Frau und jeden Mannes, wir alle kommen mit dieser großen Möglichkeit auf die Erde. Wir stehen jetzt vor der Aufgabe, eine Gesellschaft aufzubauen, worin diese Möglichkeit verwirklicht werden kann. Eine Gesellschaft, in der die sexuelle Zuwendung eines Menschen zu einem anderen in einem Dritten keine Angst, keine Eifersucht und keinen Haß mehr hervorruft. Alle Liebenden sind herzlich eingeladen, daran mitzuwirken.“
Eros und Liebe sind die größten Geschenke, die wir aus dem Universum erhalten haben. Die TeilnehmerInnen der Heilungsbiotope leben in einer seelischen Welt, die von Kontakt und Wahrheit getragen ist. In dieser Welt können sich freie Sexualität und feste Partnerschaft wunderbar ergänzen.
In allen Menschen möchte die Sehnsucht nach Verbindlichkeit und Intimität der Liebe verbunden werden mit dem natürlichen freien Fluß des Eros. Die Tragödie beginnt dort, wo diese Verbindung durch religiöse oder moralische Gesetze verboten wird
Jede wirkliche Liebe – egal ob zweigeschlechtlich oder gleichgeschlechtlich – ist ein Dienst an der Welt.
Die heilige Matrix
Alle Tätigkeiten in einem Heilungsbiotop sind gelenkt durch die steuernden Kräfte jener universellen Lebensordnung, die ich in meinem Buch als die „Heilige Matrix“ beschrieben habe. Die Heilige Matrix ist überall auf Einheit, Liebe und Heilung eingestellt, sie hat ihren ethischen Abdruck im ursprünglichen Gewissen des Menschen und kann deshalb im Prinzip von allen Menschen (unabhängig von Rasse und Herkunft) befolgt werden. Wenn sich Menschen für den Aufbau von Heilungsbiotopen zusammenschließen, dann werden sie bald wie von selbst diese Regeln befolgen. Wo sie noch Fehler machen, werden sie sich solidarisch korrigieren. Es gibt in einer solchen Gruppe keine Mißachtung oder Verurteilung. Nach und nach läuft die neue Lebensordnung von selbst, denn wir alle kennen die Regeln. Es ist nur noch eine Frage unserer Bereitschaft und unseres Willens, die heimlichen Feindschaften und Antipathien ganz zu überwinden und uns bei allen Unterschieden in einer transparenten Zusammengehörigkeit zu verbinden.
Die Erzeugung einer solchen Zusammengehörigkeit braucht keine großen Wunder, denn sie kann sofort geschehen, wo Menschen den Mut haben, die einfachen sozialen und ethischen Grundgedanken zu bejahen. Der bewußte Eintritt in die Heilige Matrix ist uns Menschen ebenso möglich wie zum Beispiel die Fähigkeit des Schwimmens. Dies zu wollen, ist eine Entscheidung, zu der jeder Mensch fähig ist. Ich zitiere die Chrokee-Priesterin Dhyani Ywahoo:
„Mit der bewußten Entscheidung, in heiliger Weise zu leben, ziehen wir die Kenntnisse, die Fähigkeiten und die Kräfte an uns heran, die uns befähigen, unsere Gaben zum Wohle aller zu entfalten.“
Ich vermute, daß die ersten derartigen Gruppen bald entstehen werden. Ihr Entstehungsprozeß beginnt vielleicht mit 20 oder 30 Menschen, etwa gleichviel Frauen und Männern. Die Anfangszahl spielt keine große Rolle, denn wenn die Gruppe den Lebensregeln der Heiligen Matrix folgt, ist sie ein mächtiger Attraktor für viele weitere Teilnehmer. Die Heilungsbiotope der Zukunft könnten Siedlungen von einigen Hundert Bewohnern sein. Heilungsbiotope können überall entstehen, wo Menschen in der Lage sind, sich in gleichem Geist und gleicher Sprache zu begegnen.
Politische Einordnung der ersten Zentren
Heilungsbiotope sind nicht aus dem luftleeren Raum entstanden. Vor ihrer ersten Gründung gab es schon viele Friedensbewegungen auf der Erde, die aber noch kein gemeinsames Ziel hatten. Bevor der Gedanke der Heilungsbiotope spruchreif werden konnte, haben sich viele meiner Freunde in diversen Friedensaktionen betätigt, zum Beispiel in Friedenspilgerschaften in Jugoslawien, Israel/Palästina, Kolumbien, in der Flüchtlingshilfe, im Aufbau regionaler Zentren, im Aufbau eines globalen Netzwerks („globaler Campus“) und im Aufbau einer Liebesschule. – In diesem Zusammenhang möchte ich hinweisen auf das großartige Buch „GRACE – Pilgerschaft für eine Zukunft ohne Krieg“ von Sabine Lichtenfels, wo sie ihr umfangreiches Friedenswissen am Beispiel von Israel/Palästina offenbart. – Das Heilungsbiotop ist ein System, welches alle diese Friedensrichtungen in sich vereinigt.
Heilungsbiotope sind dezentrale, autonome Siedlungen außerhalb von Parteien, Kirchen und sonstigen ideologischen Strukturen. Für die Nahrung betreiben sie so weit wie möglich eine autarke Subsistenzwirtschaft mit Permakultur und allem, was dazugehört. Die Erde schenkt uns alles, was wir zum biologischen Leben brauchen, wenn wir nicht den Gesetzen des Kapitals, sondern denen des Lebens folgen. –
Die Gründer der Heilungsbiotope waren lange auf der Suche nach einer Sache, die sie endlich zusammenführte und von ihren privaten Egotrips befreien konnte. Jetzt haben sie diese Sache gefunden. Jetzt war das Licht zu ihnen gekommen. Jetzt konnten sie den großen Plan verwirklichen, der ihnen verheißen worden war. In diesem Sinne können wir sagen: ein Heilungsbiotop ist die planetarische Urzelle für eine gänzlich neue Entwicklungsmöglichkeit des Lebens auf der Erde. In diesem Zusammenhang hatten wir früher gesagt: „Dreißig Menschen können die Welt verändern.“
Ich spreche jetzt mit den Worten einer zukünftigen Friedensgemeinschaft, die nach langem Suchen den Weg gefunden hatte, der alle zusammenführte: „Es hatte ziemlich lange gedauert, denn es war ein schwieriger Sprung von unserem alten Ich zu einer neuen globalen Existenz. Über Jahre und Jahrzehnte stauten sich die Schwierigkeiten und die inneren Hindernisse, denn wir hatten noch nicht gelernt, gleichschwingend auf ein so hohes menschheitliches Ziel hinzuarbeiten. Es war eine unserer bewegenden geistigen Entdeckungen, daß das Herz des Universums in uns pulst und uns mit allen Mitgeschöpfen verbindet. Und auf einmal gab es diese große Drehung in der ganzen Gemeinschaft. Wir möchten sie mit den Worten von Georg Richie zitieren, mit denen er ein Nahtoderlebnis in seinem Koma beschreibt (aus seinem Buch „Rückkehr von morgen“):
„Was diese Leute auch sonst gewesen sein mögen, sie erschienen äußerst selbstvergessen, aufgesogen von einem ungeheuren Vorhaben, weit über ihnen selbst (…). Ich spürte, daß alle Aktivitäten auf diesem mächtigen Campus ihre Quelle in Gott hatten.“
Jetzt erlebten wir, was einige schon immer behauptet hatten: Die Welt ist – trotz allen Zerstörungen – eine Liebesaffaire. Feindschaft und Krieg sind im Bauplan der Schöpfung nicht vorgesehen. Über dem unendlichen Schmerz existiert das unendliche Licht. Unter dem göttlichen Weltenlicht bauen neue Menschen ihre neuen Systeme für die Liebe, für die Kinder, für die Natur, für die wirkliche Heimat auf der Erde. Und indem sie das tun, webt sich im Nervensystem der Erde ein neues Netzwerk, so grenzenlos, als sei es für immer außerhalb aller Tragödien; unzählbar lebt es im Herzen aller Dinge, als wäre es mit allem eins. Denn es ist der lebendige Gott in uns, das Heilige, das immer schon dagewesen ist. Es ist tatsächlich das „Reich Gottes auf Erden“, das der große Mann aus Galiläa vor 2000 Jahren verkündet hatte. Es ist das Reich des auferstandenen Menschen. Die Buchstaben der Heiligen Matrix stehen jetzt groß und für alle lesbar in der Noosphäre. Die Weltenseele hat ihre Wohnstatt im Menschen gefunden. Wie ein weicher Gongschlag geht es durch alle Länder: War is over.
Nachwort
Der Plan der Heilungsbiotope ist ein Weltplan. Es ist ein Traum der Liebe, der Zusammenarbeit und der Fürsorge, der uns allen tief ins Herz gepflanzt ist. Hier ist das Modell einer künftigen Lebensform auf unserem Planeten vorgezeichnet. Das Geistgerüst dieses Plans ist relativ einfach, verlangt aber von den Teilnehmern eine Kooperation und Solidartät, die bisher noch von keiner Gemeinschaft erbracht werden konnte, weil der Gedanke noch zu neu war. Die historischen Wunden, die wir alle erlitten haben, die entsprechenden Strömungen von Angst, Wut, Machtverhalten und Unwahrheit waren noch zu stark, um eine echte Gemeinsamkeit und Kohärenz auf einer so neuen geistigen Grundlage zu ermöglichen. Aber jetzt könnte sich ein Zeitenwechsel ankündigen, Millionen von Menschen machen sich bereit für einen neuen Weg.. Wie Arundati Roy geschrieben hat: „Eine andere Welt ist nicht nur möglich, sie ist bereits auf ihrem Weg. In ruhigen Momenten höre ich sie atmen.“